Das Saalewehr, gebaut etwa 1289, von der Brücke aus gesehen

Land der Burgen und Schlösser

Kur- und Weinstadt an der Saale

Bad Kösen war bereits im 19. Jahrhundert ein blühender Kurort.

Wissenswertes zur Geschichte des Ortes

Als vor rund 1.000 Jahren Sorben und Wenden das Gebiet um das heutige Bad Kösen besiedelten, spielte hoffentlich auch der landschaftliche Aspekt eine Rolle, wenn auch eine im Vergleich zu heute vermutlich kleinere. Viel weiß man über diese Zeit speziell hier im Ort nicht – die Anfänge dürften bescheiden ausgefallen sein.

Das Saaletal, bis dahin stark bewaldet, bot Chancen und Möglichkeiten, aber eben auch viele Schwierigkeiten. Sumpfgebiete wechselten sich mit undurchdringlichen Wäldern ab, die überregionalen Landwege befanden sich weitestgehend auf den Landrücken und berührten nur dort die Täler, wo es wegen Flußquerungen nicht anders ging. Brücken gab es keine in der Umgebung, man war auf unbequeme Furten angewiesen. Fast jährliche Hochwasser (Talsperren zur Regulierung kamen erst Jahrhunderte später) machten Flüsse manchmal wochenlang unpassierbar. Einen kleinen Eindruck kann man noch heute davon bekommen, wenn man im Wald von Almrich nach Schulpforte wandert.

Die Möglichkeiten systematisch zu nutzen, trauten die Naumburger Bischöfe dann eher den Zisterziensern zu und wiesen ihnen den Standort des heutigen Schulpforta zu, damals vermutlich weitestgehende Wildnis, aber wir würden heute sagen – mit Entwicklungspotential. Das umliegende Land gab es in Teilen gratis dazu, vor einer Nutzung musste es erst in langen Jahren urbar gemacht werden.

Das es hier und da bereits Bewohner gab, störte anfangs wenig, die Konflikte kamen vermutlich erst später, wenn die vermeintlichen Rechte des einen mit denen des anderen kollidierten (Inanspruchnahme von Leistungen für gemeinnützige Arbeit wie kleine Saale und Wehr, Rodungen zum Schaffen von Ackerflächen, Befestigungsarbeiten, Bewachung der Furten, (Raub)Ritter . . .)

Kösen wurde ein kleiner Vorposten von Pforte, wichtig für die kleine Saale und auch früh für eine hier errichtete Brücke. Die erste Holzbrücke wurde hier vermutlich bereits vor 1289 gebaut – im Zusammenhang mit dem Saalewehrbau. In jenem Jahr wurde sie jedenfalls erstmalig schriftlich erwähnt.

Über die Jahrhunderte wurden in Kösen (das aus nur wenigen Häusern bestand, das „Bad“ im Namen kommt erst 1935) immer neue Einkunftsquellen erschlossen. Jahrhunderte lang spielte die Schafzucht eine große Rolle, daneben waren Wassermühlen wichtig, allein an der kleinen Saale gab es mindestens drei, die am späteren Saalewehr ist noch älter, urkundlich erstmalig 1180 erwähnt, also erheblich vor der kleinen Saale.

Auch wurde Jahrhunderte Flößerei betrieben, Kösen wurde ein wichtiger Umschlagplatz. Im 18. Jahrhundert dann war Salz wichtig für die Haltbarmachung von Speisen – und Sachsen war arm an billigen Salzquellen (Kösen gehörte damals zu Sachsen). Der spätere Bergrat Borlach wurde aus Dresden beauftragt und mit dem nötigen Geld versehen, Salz zu gewinnen, was nach vergeblichen Versuchen irgendwann in Kösen von Erfolg gekrönt war und wovon Bad Kösen auch heute noch etwas profitiert – dem mit heutigen Gradierwerk und einigen damit in weiterem Zusammenhang stehenden Bauwerken. Denn im 19. Jahrhundert wurde die Salzgewinnung mit Hilfe eines Gradierwerkes recht plötzlich unrentabel – man konnte ab da preiswert Steinsalz abbauen.

Die heilende Wirkung des Salzes für viele Krankheiten wurde erforscht und in Kösen in Wannenbädern in vielen anfangs kleineren, später durchaus mondänen Häusern und Villen, aus den sich die ersten Badehäuser entwickelten, dargeboten. Die heutigen vier Kurkliniken, in denen das Salz heute allerdings eine etwas untergeordnete Rolle spielt, können durchaus als Nachfolger aufgefasst werden.

Wir sollten viel häufiger an Johann Wolfgang von Goethe denken, den Sprach- und Denkmeister von Frankfurt und Weimar:
„An unmöglichen Dingen soll man selten verzweifeln, an schweren nie.“
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